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zum 100. Geburtstag von Karl – Heinz Märkl

Der 100. Geburtstag, den Karl-Heinz Märkl am 11. April des Jahres 2025 begehen würde, ist für uns als Heimatverein Vielau Anlass, an unseren langjährigen Ortschronisten zu erinnern. Mehr als ein halbes Jahrhundert bekleidete er diese wichtige Funktion.


Anfang der Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte Karl-Heinz Märkl eine Anstellung als Neulehrer in der Vielauer Schule erhalten, in der er bis zu seiner Verabschiedung in den beruflichen Ruhestand als Deutsch- und Geschichtslehrer
arbeitete. Er stellte an sich und an seine Schüler hohe Forderungen, jedoch mit sehr viel Konsequenz, Ehrlichkeit und mit einem hohen Maß an pädagogischer Professionalität. Generationen von Schülern überraschte er mit zahlreichen, oft im wahrsten Sinne historischen Unterrichtsmitteln, mit denen er uns das Eintauchen in unsere Geschichte zugänglich machte. 

Das Schularchiv, zwar mehrfach umgebaut, zeugt noch immer von seiner ordnenden Hand. Karl-Heinz Märkl 
Auch im Lehrerkollegium warb er immer für respektvolles Miteinander sowie konsequentes Einhalten von Normen und Regeln. 

 

Er wagte den Spagat, Parteisekretär der SED zu sein und gleichzeitig den Dialog zur Kirche und anderen Glaubensgemeinschaften zu fördern. Es war deshalb logisch, dass Karl-Heinz Märkl während der Wendezeit mit am Runden Tisch saß. Keiner kannte die Gegebenheiten
des Ortes so gut wie er. Seit Jahrzehnten schon war er eingetaucht in Vergangenheit und Gegenwart des Ortes Vielau. Keine Veranstaltung, kein Bauvorhaben, keine Veränderung in Gewerbe oder Landwirtschaft fanden statt, ohne dass er es dokumentiert hätte. Mit Papier und Fotoapparat hielt er alles fest und ergänzte so die Aufzeichnungen aus vergangener Zeit, die er in den verschiedenen Archiven
gefunden hatte. Das Klappern seiner Schreibmaschine war sehr oft in den Abendstunden zu hören. Eines seiner größten Projekte war die Vorbereitung der Festlichkeiten zur 750-Jahr-Feier im Jahr 1988 anlässlich der Ersterwähnung Vielaus. Innerhalb von 2 Jahren stellte er Dokumente für eine Ausstellung zusammen, von der wir heute noch profitieren. Für die Vorbereitung eines Umzuges war es ihm gelungen, Vereine und geschichtsinteressierte Kollegen und Schüler zu gewinnen und so ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. 

 

Nebenbei verfasste er einen „Abriss zur750jährigen Geschichte der Vielauer Gemeinde und des 100jährigen Bestehens des neuen Schulgebäudes“. Auch nach seiner Verabschiedung aus dem aktiven Arbeitsleben kam Karl-Heinz Märkl nicht zur Ruhe. Noch einige Jahre lang wirkte er als Ortschronist und verfolgte die Veränderungen in Politik und Wirtschaft. Unter seiner Regie entstand damals auch der Bildband „Aus der Zeit unserer Väter“. Oft hatte er in seinen Unterrichtsstunden oder während der AG „Geschichte“ passende Sprüche zur Hand. Sein Credo aber war offensichtlich: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!“.

 

 Von seinem Wirken waren sicher auch die Gründungsmitglieder des Vielauer Heimatvereins geprägt. Er selbst konnte die Gründung, zwar schwer krank, noch verfolgen. Wir hoffen, seine Arbeit wenigstens zu einem Teil weiterzuführen und Vielaus Geschichte nicht vergessen zu lassen.
 

Glück auf!